beziehungsfallen
melodramen im 19.|20.|21. Jahrhundert
Miriam Altmann (Klavier) und Theresa Buschmann (Stimme)
Sonntag 16. Juni 2013
Ledermuseum Offenbach
19 Uhr - 14 Eur / 7 Eur
beziehungsfallen - melodramen im 19.|20.|21. Jahrhundert
melodramen sind...
rezitation mit, nach oder vor musik. ein immer wieder diskutierter
zwitter. ist es nun musik, literatur oder schon fast kino, ohne bild?
melodramen sind eine sehr spezielle gattung, die vom 18. bis ins
21.jahrhundert immer wieder aufgegriffen wurde und wird.
temporär sehr populär, manchmal eher randständig, aber nicht
umzubringen.
unser programm: konzertmelodramen mit balladengrundlage von robert schumann
(
schön hedwig von hebbel ), ferdinand hiller (
vom pagen
und der königstochter von emanuel geibel 1875), verlegt
bei musikhaus andré in offenbach am main), max schillings
(
hexenlied von ernst von wildenbruch 1902), eugenie van hoof
(
der handschuh von friedrich von schiller, eine melodramatische
parodie, verlegt von musikhaus andré in offenbach am main 1889),
franz liszt (
der blinde sänger von alexis tolstoi von 1875).
kontrapunktiert durch verschiedene
dokumentarische melodramen - text basiert auf realen
zeitungsnotitzen - von gerhard rühm.
„gegen behinderte“ 1993
„gleissende urnen“ 1985
höhepunkt unseres programms ist die
uraufführung:
„sitzfleisch“
ein dokumentarisches melodram von gerhard rühm (2008)
90 minuten mit pause
Miriam Altmann studierte in Frankfurt zunächst Klavier bei Bernhard Wetz; anschließend folgte ein Aufbaustudium in den Fächern Hammerklavier und Cembalo bei Harald Hoeren und Sabine Bauer. Meisterkurse u. a. bei Lars-Ulrik Mortensen, Jesper Christensen und Andreas Staier sowie ein Studium der Kunstgeschichte rundeten ihre Ausbildung ab.
Neben ihrer pädagogischen Tätigkeit konzertiert sie mit zahlreichen Kammermusikpartnern u. a. im Trio Fortepiano, im Ariadne Projekt-Ensemble, Le corde sonanti und in verschiedenen Orchestern wie dem Kurpfälzischen Kammerorchester Mannheim und dem concerto classico frankfurt.
gerhard rühm: geboren 1930 in wien, lebt in köln und lehrte von 1972-95 an der hochschule für bildende künste in
hamburg. Studium an der staatsakademie für musik und darstellende kunst in wien (klavier und komposition), danach
privat bei josef mathias hauer. 1952 erste lautgedichte. Mitte der 50er jahre mitbegründer der „wiener gruppe“
(mit friedrich achleitner, h.c. artmann, konrad bayer, oswald wiener). Von anfang an international orientiert,
entwickelte er dichtung in grenzbereichen weiter – sowohl zur bildenden kunst hin (visuelle poesie, gestische
und konzeptionelle zeichnungen, fotomontagen, buchobjekte), als auch zur musik (auditive poesie als sprech- und
tonbandtexte, chansons, dokumentarische melodramen, vokalensembles, konzeptionelle klavierstücke wie
text-ton-transformationen). Wichtige beiträgezum neuen hörspiel,
zahlreiche ausstellungen, konzerte, theateraufführungen und literarische publikationen.
1976 österreichischer würdigungspreis für literatur, 1984 preis der stadt wien, 1991 großer österreichischer
staatspreis für literatur.